Tourdauer:

7 Tage

Teilnehmer:

min. 2, max. 6

Anforderungen:

Technik
Kondition

Tourtermine:

19.06. – 24.06.2017

p.P. ab 799,00 €

chimborazo

Der Chimborazo ist der Riese unter den ecuadorianischen Bergen. Mit 6310 m Höhe ist er der einzige 6000er Ecuadors und deshalb Traum vieler Bergsteiger. Er ist eine Majestät der eine Menge Ehrfurcht verdient. Aufgrund der Erdkugelausbeulung im Äquatorbereich galt der Chimborazo irrtümlich lange als das „Dach der Welt“. Sein höchster Gipfel befindet sich vom Erdmittelpunkt um genau 2056 Meter weiter entfernt als der des 8848 m hohen Mount Everest.

Der bekannte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt versuchte im Jahre 1802 eine Besteigung des Chimborazo. Selbst wenn der wagemutige Berliner nach eigenen Aussagen nur auf eine Höhe von knapp 5900 m gelangte, konnte er sich wahrhaftig ein Leben lang damit rühmen. Er sollte bis zu seinem Tode im Jahre 1859 der einzige Mensch bleiben, der diese Höhe erreicht hatte.

Als erster erreichte der berühmte Alpinist Edward Whymper mit seinen beiden italienischen Führern, Jean-Antoine und Louis Carrel, am 4. Januar 1880 über die sogenannte Whymper – Route den Hauptgipfel des Chimborazo. Wenige Monate darauf standen die beiden Brüder bereits schon wieder auf dem Gipfel und beobachteten atemlos einen fürchterlichen Ausbruch des Cotopaxi. Seitdem ist der „Chimbo“ von unzähligen Bergsteigern und Touristen aus aller Welt bezwungen worden.

Im Jahre 1979 wurde im Valle de los Carrel auf einer Höhe von 5000 m das Refugio Edward Whymper eingeweiht. Die Hütte bietet für ca. 50 Personen Platz und ist in typischer Weise ausgerüstet: Gaskocher steht zur Verfügung, Matratzen sind vorhanden, jedoch keine Decken. Wenig unterhalb der Whymper – Hütte, auf 4840 m, steht am Ende der Fahrstrasse eine zweite Hütte (Refugio Los Hermanos Carrel). Sie bietet Platz für ca. 30 Leute und unterhält einen reduzierten Restaurant – Betrieb. Für Übernachtung und Hüttenbenutzung wird eine Gebühr von etwa 10 USD enthoben.

Seit dem Bau dieser Hütten erfolgen die Besteigungen v.a. über die Normalrouten und über die Whymperroute, die der Erstbesteiger damals für seinen Aufstieg wählte. Die Wahl einer Route und einer Variante hängt entscheidend von den Schneeverhältnissen ab. Die Spalten sind auf den meisten Aufstiegsrouten in der Regel gut zugedeckt. Die Gefährlichkeit des Chimborazo rührt aber v.a. von dessen Höhe her und bei besonderen Schneesituationen von Lawinen.

Die Gipfelbesteigung dauert etwa zwölf Stunden (acht Stunden Aufstieg, vier Stunden Abstieg). Ohne einen (oder zwei) verantwortungsbewusste Bergführer, etwas Gletschererfahrung und eine sichere, gutsitzende Ausrüstung (Steigeisen und Pickel, evtl. Auch Skistöcke und Eishammer) sollte man jedoch nicht viel weiter als bis zur oberen Whymper – Schutzhütte gehen. Lawinen, Gletscherspalten, Wetterumstürze und extremer Sauerstoffmangel haben schon so manch leichtsinnigen Hobby – Andinisten im ewigen Eis begraben. Im steinigen Umfeld der unteren Hermanos Carrelh-Hütte wurden in Erinnerung an die Verstorbenen und Verschollenen des Berges kleine Tafeln aufgestellt.

Aus präkolumbischen Sprachen übersetzt hat das zusammengesetzte Wort Chimborazo gleich mehrere Bedeutungen: „Frau aus Eis“, “Kalter Göttersitz“ oder “Heiliger Wind des Mondes“. Sowohl die Inkas als auch vorher schon die Puruhaes unterhielten zu Füßen des gewaltigen Eisklotzes kleine Tempelanlagen, wo zu Ehren des Vulkans Lamas und Jungfrauen geopfert wurden.

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